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Ausschlussdiät für Katzen und Hunde: So behandelst du Ursache anstatt nur Symptome!



Wenn unsere geliebten Vierbeiner mit Allergien oder Unverträglichkeiten zu kämpfen haben, kann das für ihre Besitzer eine herausfordernde Zeit sein. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir erklären, warum eine Ausschlussdiät für Hunde und Katzen aus unserer Sicht der beste Weg ist, um die Ursachen dieser Probleme zu identifizieren und nachhaltig zu beheben.


Hypoallergenes Futter als Übergangsnahrung

Hypoallergenes Futter wird oft als Lösung empfohlen, um die Symptome von Allergien zu lindern. Beim Hypoallergenen Futter werden beispielsweise Proteine so lange zerkleinert, bis Sie für den Organismus nicht als Protein erkennbar sind. So kann der Körper keine Unverträglichkeit auf das entsprechende Protein entwickeln. Weshalb wir jedoch von einer langfristigen Gabe von Hypoallergenen Futter eher abraten, kannst du hier noch einmal detaillierter lesen.


Die wahre Herausforderung besteht darin, die spezifischen Allergene zu erkennen, welche die Beschwerden auslösen. Hier kommt die Ausschlussdiät ins Spiel. Durch die gezielte Eliminierung und anschließende Wiedereinführung von Nahrungsmitteln können wir herausfinden, welche Zutaten deinem Tier Probleme bereiten. Diese Methode ist unglaublich langatmig und aufwendig, jedoch massgeblich entscheidend um eine möglichst langfristige Gesundheit anstreben zu können.


Symptome und Ursachen von Unverträglichkeiten und Allergien

Die Symptome von Allergien und Unverträglichkeiten bei Hunden und Katzen können sehr unterschiedlich sein. Dazu gehören:


- Juckreiz und Hautentzündungen: Betroffene Tiere kratzen sich häufig, was zu offenen Wunden führen kann.

- Verdauungsprobleme: Durchfall, Erbrechen und Blähungen sind häufige Anzeichen.

- Atembeschwerden: In schweren Fällen können Allergien auch Atemprobleme verursachen.


Doch nicht nur die Nahrungsmittel selbst können Allergien auslösen. Stress, Veränderungen im Umfeld oder die Einnahme bestimmter Medikamente – wie Entwurmungsmittel oder Zeckentabletten – können ebenfalls zu Unverträglichkeiten führen. Auch industrielles Fertigfutter, das oft viele künstliche Zusatzstoffe und minderwertige Inhaltsstoffe enthält, kann eine Rolle spielen. Es ist wichtig, die gesamte Ernährung und Lebensweise deines Tieres zu betrachten, um die Ursache der Beschwerden zu finden.


Vorgehen einer Ausschlussdiät

Zusammen erarbeiten wir die optimale Futterzusammensetzung für dein Tier. Bei der Ausschlussdiät wählen wir gezielt eine Proteinquelle, eine Kohlenhydratquelle und ein Gemüse, die über einen bestimmten Zeitraum gefüttert werden. Das Hauptziel ist herauszufinden, wie viel Prozent jeder dieser Bestandteile im Napf sein dürfen, damit dein Tier gut gesättigt ist, keine Unverträglichkeiten zeigt und wir durch die Beobachtungen anschließend ein Standardmenü zusammenstellen können. Dieses Standardmenü dient als Basis, auf deren Grundlage wir die einzelnen Komponenten nach und nach ersetzen oder austauschen können.

Sollte eine Komponente nicht vertragen werden, können wir jederzeit zu unserem Basis-Menü zurückkehren, um die nötige Stabilität für dein Tier wiederherzustellen.

Zusätzlich wird das Tier mit einer Schleimhauttherapie und einer Darmaufbau-Therapie begleitet. Je nachdem, welche Ursache der Unverträglichkeit oder Allergie zugrunde liegt, kann der Auslöser ein Ungleichgewicht im Immunsystem oder dem Abwehrsystem sein – Stichwort Leaky Gut, von dem viele vielleicht schon gehört haben.


Was ist ein Leaky Gut?

Stell dir den Darm wie eine lange, gut befestigte Mauer vor, die aus eng aneinander liegenden Ziegeln gebaut ist. Diese Mauer schützt das Innere des Körpers davor, dass unerwünschte Stoffe eindringen. Im gesunden Zustand sind diese Ziegel dicht verfugt, sodass nur winzige, kontrollierte Mengen an Nährstoffen und Wasser die Mauer passieren dürfen, um in den Blutkreislauf zu gelangen.

Beim Leaky-Gut-Syndrom beginnt die Mauer jedoch an bestimmten Stellen Risse zu bekommen. Die Ziegel (Darmzellen) sind nicht mehr so fest miteinander verbunden, und die Fugen (Tight Junctions) werden undicht. Dies bedeutet, dass unerwünschte Partikel wie unverdaute Nahrungsbestandteile, Giftstoffe, Bakterien und andere Krankheitserreger durch diese Risse hindurchschlüpfen und in den Blutkreislauf gelangen können.

Bildlich gesprochen ist es so, als würde ein schlecht bewachter Burggraben es Feinden ermöglichen, durch kleine Löcher in die Burg einzudringen. Die Immunzellen des Körpers (vergleichbar mit den Wächtern der Burg) reagieren auf diese Eindringlinge. Sie schlagen Alarm und beginnen, gegen die "Feinde" zu kämpfen. Dieser ständige Alarmzustand überlastet jedoch das Immunsystem, und das kann zu chronischen Entzündungen und vielen gesundheitlichen Problemen führen.

Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen können diese undichten Stellen im Darmtrakt Symptome wie Verdauungsprobleme, Allergien, Hautprobleme und eine geschwächte Immunabwehr hervorrufen.

Hypoallergene Nahrungsergänzungen: Um sicherzustellen, dass dein Tier alle notwendigen Nährstoffe erhält und wir während der Ausschlussdiät keinen Mangel von wichtigen Nährstoffen riskieren, fügen wir hypoallergene Nahrungsergänzungen hinzu.


Wir stehen dir bei der individuellen Zusammenstellung gerne zur Seite. Besuche unsere Website www.besserfresser-praxis.ch für eine persönliche Ernährungsberatung, um die beste Lösung für dein Tier zu finden.


Ziel der Ausschlussdiät

Das Ziel dieser Diät ist es, ein Menü zu entwickeln, das als Basis dient. Sobald dieses Grundmenü etabliert ist, können wir schrittweise weitere Zutaten testen, um mögliche Allergene zu identifizieren.


Während dieser Zeit ist es unumgänglich die Menüs selbst zusammen zu stellen und alles selbst vorzubereiten. Ein grosser Aufwand für den Tierhalter, der sich jedoch absolut lohnt. Wir begleiten bereits einige Tierhalter auf dem Weg mit Ihren Vierbeinern. In unserem neusten Gastbeitrag erzählen Andrea und Stefan von Ihrer Erfahrung und Ihrem bisherigen Erfolg.


Die Tagebuch wird dein grösster Freund während einer Ausschlussdiät

Ein Tagebuch kann von großem Wert sein, da es dir ermöglicht, alle Beobachtungen zu dokumentieren. Oft zeigen sich Veränderungen nicht nur im körperlichen Zustand des Tieres, sondern auch im Verhalten und Wohlbefinden. So kannst du besser nachvollziehen, welche Nahrungsmittel möglicherweise Probleme verursachen.



Fazit

Eine Ausschlussdiät ist ein wertvoller Weg, um die Ursachen von Allergien und Unverträglichkeiten bei Hunden und Katzen zu identifizieren und nachhaltig zu beheben. Auch wenn der Aufwand zunächst hoch erscheinen mag, ist es eine lohnenswerte Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Tieres. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung benötigst, zögere nicht, uns zu kontaktieren. Gemeinsam finden wir die optimale Lösung für dein Tier.


Dein Besserfresser-Team

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